Gegen 10:30 Uhr erreiche ich das Visitorcenter des Nationalparks. Eine sehr charmante Rangerin gibt Tips, was ich machen kann und empfiehlt mir auch unbefestigte Pisten, die ohne Probleme mit Fahrzeugen ohne 4-Wheel-Drive zu machen sind. Also los. Es schneit die ganze Zeit und die Temperaturen sind unter Null.
Im ganzen Park sind vielleicht noch 4 weitere Besucherfahrzeuge. Schon die erste Piste –Capitol Gorge Road - , die ich nehme, bereit mir große Sorgen. Es liegt eine fast geschlossene Eis-/Schneedecke und es geht die ganze Zeit bergab. Da es keine Wendemöglichkeit gibt und ich auf keinen Fall anhalten will, fahre ich also die nächsten 4-5 Meilen diesen Weg bis zum bitteren Ende.
Von dort beginnen zwei Trials, die ich auch beide mache. Der Pioneer Register führt die ganze Zeit durch eine Schlucht, links und rechts ragen die Felsen steil hoch. Der andere Trial namens Golden Throne Trial ist viel interessanter, weil es nach oben geht, die Aussicht besser ist und natürlich auch die Gefahr des Abstürzens, gerade bei diesem Wetter, besteht. Oben angekommen, bin ich auch wirklich erledigt.
Auf beiden Trials sehe und höre ich niemandem. So bin ich erstmal gut 3 Stunden unterwegs und mache mir währenddessen Gedanken, wie ich diesen Weg wieder zurück komme.
Die Regeln lauten:
Auf keinen Fall anhalten und nie zuviel Gas.Das klappt gerade so, bis mir ein Fahrzeug begegnet. Glücklicherweise ein Ranger im Geländewagen, der die Situation sofort erkennt und trotz der schmalen Stelle sehr weit nach rechts fährt. So komme ich da geradeso wieder raus.
Dann fahre ich noch einen weiteren unbefestigten Weg, die Grand Wash Road, der aber nicht so steil rauf oder runter geht und mache noch einen weiteren Trial zur Hickman Bridge. Wegen der widrigen Wetterbedingungen beschliesse ich, die weiteren Nationalparks auf dieser Route zu canceln und möglichst schnell zurück an den Pazifik zu kommen, der über 700 Meilen entfernt ist.
Um 15:30 Uhr breche ich auf, um über die 24 Richtung Norden irgendwie den Freeway 70 Richtung Westen zu erreichen.
Bei heftigen Schneefällen und schlechter Sicht kämpfe ich mich stundenlang mit max. 40 Meilen/Stunde mit dieser Heckschleuder durch den Schnee. Die Sehnsucht nach dem warmen Pazifik wächst permanent.
Gegen 18:30 Uhr erreiche ich Richfield, was direkt am Freeway liegt. Eventuell ist das sogar der nördlichste Punkt der gesamten Reise. Die Motelpreise sind niedrig und ich entscheide mich, für 33,95 USD in einem Motel zu übernachten. Den Abend nutze ich, um meine Wäsche zu waschen, was überfällig ist, da ich das letzte T-Shirt anhabe.
Über Nacht muss es extrem kalt gewesen sein, denn alle Wasservorräte im Auto sind Eisblöcke. Über Nacht sind mir fast 20 Liter Wasser tiefgefroren, obwohl ich den Wagen abends mit warmem Innenraum abgestellt habe.
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