(Buchungsnr. 354116: Lumore Hut - Iris Burn Hut – Moturau Hut)
Der Kepler Track geht über 4 Tage und man übernachtet in Hütten, die vorher gebucht werden mussten. Der Track geht über 60 km, mit der Strecke vom und zum Parkplatz sind es 65 km insgesamt. Eigentlich nicht viel, aber die Höhenunterschiede und insbesondere das Gepäck führen dazu, dass es doch sehr anstrengend wird.
Zuerst geht es ohne große Höhenunterschiede am Lake Te Anau entlang. Das geht so vielleicht 8km, ohne das große Probleme auftauchen. Am Brod Bay Camp, auf der gegenüberliegenden Seeseite von Te Anau raste ich kurz, lang hält man es dort nicht aus, weil die Sandflies über einen herfallen. Die nächsten 4 Std. geht es steil bergauf, insgesamt sind ca. 1.000 Höhenmeter zu überwinden. Dieser Abschnitt macht sich bei einem 46-Jährigen konditionell schon bemerkbar.
Kurz bevor ich die Hütte erreiche, erreicht man die Baumgrenze. Damit wird zum einen der Ausblick deutlich interessanter, zum anderen können aber Wind und Regenschauer jetzt hindernislos angreifen.
Nach gut 6 Std. erreiche ich Luxmore Hut, wo ich mein Gepäck abstelle.
Mit einem 23-jährigen Dänen, der über mir schläft, mache ich mich zur nahegelegenen Höhle Luxmore Cave auf. Nach Erkundung dieser Höhle ziehe ich die Trecking-Schuhe in der Hütte aus und erhole mich. Abends gibt es noch Spagetti aus der Dose und ich lerne noch 3 Deutsche aus Kölle kennen, dann geht es ab in die Falle.
Zum Frühstück sind die Kea-Papageien vor der Tür, schlaue und freche Vögel.
Wir befinden uns oberhalb der Wolken und es wird ein sonniger und windstiller Tag.
Tolle Aussicht bietet z.B. der Mt. Luxmore, siehe Panoramafoto.


Der ganze Tag ist großartig, da der Weg auf und an den Bergkämmen entlang verläuft und überall tolle Ausblicke bietet.
Es geht zwar ein wenig rauf und runter, aber bis kurz vor den Iris Burn Hut, der zweiten Hütte, ist man die ganze Zeit weit oben mit Blicken auf Berge und Seen. Erst nach ca. 5 Std. geht es für 1,5 Std. bergrunter zur Hütte und somit auch wieder in den Wald kennen. Unterwegs lerne ich Joanna kennen, die das gleiche Tempo wie ich habe und doch tatsächlich in Wellington wohnt und somit ein Kiwi ist. An der Hütte angekommen, bin ich wirklich platt, das Gepäck führt bei mir zu Verspannungen im Schulter- und Rückenbereich. Das Gepäck wird auch nicht wirklich leichter, da der ganze Müll wieder mitgeschleppt werden muss. Draußen regieren die Sandflies, so dass ich mich lieber in der Hütte aufhalte.
Trotz einer guten Nacht fühle ich mich am nächsten Morgen nicht wirklich fit. Die nahegelegenen Iris Burn Falls besichtige ich nach dem Frühstück und ohne Gepäck.

Erst anschließend schultere ich den Rucksack und mache mich auf den Weg zur nächsten Hütte, die mehr als 16 km entfernt ist. Der Tag wird furchtbar. Ich verändere oft die Einstellungen am Rucksack, aber Rückenschmerzen machen mir zu schaffen. Es stellt sich heraus, dass eine Rast nicht möglich ist, sobald man stoppt, wird man von Sandflies attakiert. Obwohl ich mich eingeschmiert habe, ist jeder noch so kurze Stop ein Horror. Die Viecher kommen sogar durchs Haar auf die Kopfhaut. So bleibe ich in Bewegung und schleppe mich zum Moturau Hut am Lake Manapouri. Da alle Hütten keine Duschen haben, springe ich in den ca 12 Grad kalten See, um Schweiß und Creme loszuwerden. Aber auch diese Hütte ist von Sandflies verseucht. Mein Aufenthalt dort führt zu bestimmt 20 Stichen. Wandern finde ich eigentlich ganz gut, aber nur ohne diese Insekten.

Nach einer unruhigen Nacht mache ich mich als einer der letzten auf die letzte Etappe. Höhenmeter sind kaum zu überwinden, bis zum Parklatz sind es ca. 18 km. Diesmal besteht die Möglichkeit, an einigen Stellen zu rasten, da nicht überall die Plagegeister sind. Kurz bevor ich den Parkplatz erreiche, schliesse ich auf Joanna auf und wir gehen die letzten 1,5 km gemeinsam. Wie sich herausstellt, übernachtet sie bei einer Freundin in Te Anau und so bringe ich sie mit dem Auto dort hin. Sie ist so freundlich, meine Wäsche mit zu waschen und nach einer Dusche auf dem Campingplatz trinken wir einen Kaffee zusammen und fahren zu einem Grundstück etwas außerhalb, wo ihre Freundin, die nicht zuhause ist, einen Garten hat, wo Pflanzen zu wässern sind.
Abends suchen wir noch eine Pizzeria auf.
Infos zum Track unter
www.doc.govt.nz .