Und weiter geht es Richtung Osten. Nächster Halt ist Ridgecrest an der 178. Hier gibt es einen Visitorcenter für Death Valley. Dabei stellt sich heraus, dass es dort viel mehr zu besichtigen gibt, als zuerst angenommen. Ich decke mich mit Info-Material ein, fahre in den danebenliegenden Park und koche Dosenravioli. Gleichzeitig studiere ich das Material und stelle fest, dass die Zeit knapp wird. Dann geht es weiter auf der 178. Der nächste Ort ist Trona, da möchte ich noch nicht mal begraben sein, so hässlich ist es dort. Der Searles Lake ist völlig ausgetrocknet und irgendwelche Mineralien werden abgebaut.
Nach weiteren gut 40 Meilen erreiche ich den westlichen Rand des Death Valley National Parkes. Obwohl es eigentlich ziemlich öde ist, ist es doch wunderschön. Die Endlosigkeit der Ebenen und die Berge am Rand machen Eindruck auf mich. An besonders schönen Stellen halte ich an und mache Fotos. Ich treffe auf ein Pärchen auf Geländemotorrädern, die hier querfeldein fahren und Spass haben.
Bei mir macht sich stattdessen Wehmut breit. Die nächste Nacht wird die letzte im Auto sein und Death Valley ist der letzte Nationalpark, den ich in diesem schönen Land besuche. Ich mag gar nicht daran denken, wie schnell ich das Erlebte wieder vergessen werde. Ein Horror, oder?
Zurück zum Thema! Von der 178 biege ich auf die Emigrant Canyon Road ab, die in den Park hinein führt. Die Strasse könnte besser sein, aber die Ausblicke sind herrlich und bei untergehender Sonne werden die Berge besonders schön angestrahlt. Am Emigrant-Pass halte ich kurz und später nehme ich noch die Abzweigung zur Eureka Mine. Eine ganz üble Schotterpiste mit einem fiesen Wellenmuster. Bin ich froh, dass das nicht mein eigenes Auto ist. Der Weg endet an einem Berg, der wegen des Goldabbaus mehr oder weniger ausgehöhlt wurde.
Da es jetzt schnell dunkel wird, fahre ich die Emigrant Canyon Road zuende, die dann auf die 190 trifft. Hier gibt es einen sehr gut besuchten kleinen Campground, der kostenlos ist. Kein Wasser, kein Strom aber auch nix Kohle. Hier geniesse ich bei einer Flasche Beck’s in melancholischer Stimmung die Aussicht, bis die Dunkelheit zuschlägt.
Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist der Campground schon zur Hälfte leer, dabei ist es gerade kurz nach 8 Uhr. Und es regnet. Ist wohl nicht so toll, im Zelt zu schlafen. Nach 2 Bechern heissen Kaffees und einer Grapefruit mache ich mich kurz vor 10 Uhr als letzter auch vom Acker. Auf der 190 geht es Richtung Norden, bis auf der rechten Seite der Abzweiger zum Mosaic Canyon kommt. Wieder mal 2 Meilen übelste Buckelpiste; das arme Auto. Der Canyon aber ist ein echtes Highlight und dadurch, dass es regnet, ist der Stein oder besser Granit sauber und glänzt.
Weiter geht es zum Interpretive Trial von Harmony Borax Works. Hier wurde vor ca. 100 Jahren Borax gewonnen, aber ich habe keine Ahnung was man mit dem Zeug machen kann (vielleicht Dünger?). Aber auch hier gibt es wieder wunderbare Aussichten.
Als nächstes fahre ich Zabriskie Point an. Auch hier war ich vor 19 Jahren schon mal, aber ihr wisst ja, wie das mit meiner Vergesslichkeit ist. Ich hatte es etwas anders in Erinnerung.
Zurück auf der 178 folgt als nächstes der Artists Drive mit der Artists Palette. Bei der Palette handelt es sich um verschiedenfarbige Felsen, beim Drive um eine Einbahnstrasse mit abenteuerlichen Kurven und vielem rauf und runter. Muss man unbedingt fahren!!
Das war mein letzter Besichtigungspunkt im Park. Ich mache mich auf ins ca. 150 Meilen entfernte Las Vegas. Auf den nächsten 100 km die 178 entlang kommt mir ein einziges Auto entgegen. Dafür mache ich Bekanntschaft mit einem Koyoten.
Auch das Benzin wird allmählich knapp. Es hätte zwar die Möglichkeit des Tankens im Park gegeben, aber die Gallone kostet 5,08 USD. Ich schaffe es mit den letzten Litern noch bis nach Pahrump. Hier tanke ich dann für 3,18 USD die Gallone.
Anschließend geht es über den Freeway bis nach Las Vegas.
Ich wünsche Dir nachher eine guten Flug!
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Ulrich