Mittwoch, 28. Dezember 2011

24.12. – 27.12.2011 – Weihnachten schlechter als suboptimal

Am Heiligabend fahre ich von Las Vegas nach Topanga, das liegt westlich von Hollywood. Es sind etwa 400 Meilen, die bei der hier üblichen Schleichfahrt ganz schön lange dauern können. Gegen Abend erreiche ich dann endlich den Pazifik. Die Sonne geht gerade unter, da komme ich am ganz tollen RV-Park in Malibu vorbei, direkt am Wasser. Dort sehe ich mich schon die nächsten Tage verbringen. Klappt nur leider nicht, die wollen oder können mich nicht aufnehmen. Ein RV, also ein Recreational Vehicle, hat immer Küche und Toilette und natürlich Wasser- und Abwassertank. Sowas habe ich nicht, also ist eine Aufnahme nicht möglich. Wenn ich ein Zelt hätte, würden sie mich auch aufnehmen. Aber übernachten in diesem Auto ist gegen das L.A. County Law. Wo der Unterschied ist, zwischen im Zelt oder im Auto schlafen oder wo der Unterschied ist, ob ich in einem RV oder einem Van schlafe, konnte mir leider nicht erklärt werden. So bin ich erstmal an den Strand gefahren und habe mich neu sortiert. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung, wo der L.A. County seine Grenzen hat. Auf dem Weg an den Pazifik habe ich in den Bergen nahe Topanga ein Schild zu einem State Park mit Campground gesehen. Also zurück. Auf dem Rückweg sehe ich am Straßenrand einen Highway-Polizeiwagen. Schon gestoppt und den Officer interviewt zu meinem Van/RV-Problem. Dazu konnte er leider keine genaue Auskunft geben, meinte aber, dass diese Regelung wohl eher auf die privaten Regularien des RV-Parks zurück zu führen sei.

Also weiter, inzwischen stockdunkel, in die Berge von Topanga. Die Strasse windet sich bis ganz nach oben auf den Berg. Dort stehe ich vor einer geschlossenen Schranke, der State Park ist zu. Ein kurzer Gang über das Gelände zeigt außerdem, dass es keine Duschen gibt. Ich habe keine Lust mehr, hier weiter runzugondeln und parke einfach irgendwo an der Strasse und mache die Vorhänge zu. Die Strasse hat sehr wenig Verkehr, von daher sehr ruhig. Leider kläffen die ganze Nacht auf den umliegenden Anwesen irgendwelche Köter. Die nerven. 

Am 25.12. mache ich mich bei Sonnenaufgang gegen 7:30 Uhr auf und fahre durch die Berge von Topanga und Malibu. An einem schönen Aussichtspunkt mache ich halt, koche Kaffee und frühstücke ausgiebig. Toller Platz, insbesondere weil die Amis an diesem Tag mit ihren Schätzchen die Serpentinen rauf und runter düsen und an meinem Platz vorbeikommen. So sehe ich neben einer ganzen Menge Motorräder auch tolle Autos, z.B. Lotus, Ferrari, Lamborghini, Porsche, Corvettes, AC Cobra und und und. Am schnellsten waren aber 2 Fiat, ein X 1/9 vorneweg und eine 124 oder 127 im Renntrimm hinterher. Soweit super. An diesem Ort plane ich auch den weiteren Monat USA-Aufenthalt.



Dann fahre ich wieder runter an den Pazifik und mache einen folgenschweren Fehler. Ich finde einen Campground und fahre rauf, um ihn mir erstmal anzusehen, bevor ich dem Automaten am Eingang 37,50 USD gebe. Dabei finde ich die Duschen und nutze die Chance, erstmal zu duschen. Ich habe keine 10 Minuten das Auto verlassen, aber als ich zurück komme, habe ich schon ein Ticket am Wischer, weil ich die Gebühr nicht bezahlt habe. Die Dusche kostet mich 68,50 USD – Schei… . Die müssen mich schon auf dem Kieker gehabt fahren, als ich raufgefahren bin, sonst kann das nicht angehen. Eine anschließende Diskussion mit einer Rangerin, die ich dort antreffe, hilft leider auch nicht. Das muss ich sportlich sehen, jetzt weiß ich Bescheid. Darin ist natürlich noch nicht eine mögliche Übernachtung enthalten.

Später kommt noch das Problem auf mich zu, wie ich das Ticket überhaupt bezahlen kann. Insbesondere komme ich mit dem Wort „purchase“ überhaupt nicht klar. Laut online-Dictionary gibt es 120 Möglichkeiten, die ich für teilweise widersprüchlich halte.

Anschließend fahre ich weiter, jetzt auf der Suche nach einem Starbucks, um morgen, am 26.12., wie verabredet, die Familie anzurufen. Daraus wird eine ca. 100 km lange Irrfahrt, ohne einen Starbucks zu finden. Letztendlich fahre ich wieder zurück nach Topanga, weil ich dort gestern gleich 2 Starbucks gesehen habe.

Resümee:

Fahre niemals an Feiertagen an einen fremden Ort. Die Visitorcenter und die Campingplätze haben geschlossen, somit gibt es keine Detailpläne und ich fahre viele sinnlose Meilen.

Der 26.12. reisst dann aber doch einiges wieder raus. Nach dem Telefonat via Skype fahre ich wieder an den Pazifik. Bei herrlichem Wetter – blauer Himmel, Sonnenschein, Wärme und kaum Wind – verbringe ich einen perfekten Tag in Malibu. Erst in einem etwas höher gelegen Park und ab mittags dann am Strand. Kurze Hose, T-Shirt (aber nur wegen des dicken Bauches), Badeschlappen und Sonnencreme sind angesagt. Auf dem Wasser sind viele Wellenreiter, Standpaddler, Kanuten und ab und an ziehen Delphine vorbei. So vertrödel ich den Tag mit GAR NICHTS TUN, perfekt. 






Fortsetzung:

Das gleiche mache ich auch am 27.12.2011.

Mit einer kleinen Geschichte am Zeitschriftenstand am Morgen. Eine hübsche Blonde Mitte Ende 20 hat ein Magazin in der Hand und sagt zu ihrem was auch immer: und diese Honey! Nun sehe ich auch ihn, höchstens Mitte 30, Bartstoppeln und luschige Klamotten.

Der Typ an der Kasse sagt: five-o-six und ich denke, der hat sich vertippt. Der Stoppelige gibt ungerührt die Kreditkarte und der Kassierer zieht sie durch.  Ich sehe auf das Display der Kasse: tatsächlich 506 USD! Ich seh den Typen wieder an und mir geht ein Licht auf: das sind Designerklamotten. Die beiden haben mal eben mindestens 50 Magazine und Zeitschriften gekauft und verladen diese jetzt in die nebenan abgestellte Mercedes S-Klasse: AMG V12 Biturbo, neuestes Modell, kostet bestimmt mindestens 200.000 €. Nichts für ungut Leute:

Aber in meinem Berufsleben habe ich bisher alles falsch gemacht und ich gehe davon aus, die meisten Leser dieser Zeilen auch. Geld spielt hier überhaupt keine Rolle. Man hat es eben.

Überhaupt:

Auf dem Parkplatz vom Shopping-Center in Malibu stehen vielleicht 200 Autos: Davon 4 Bentley, ca. 15 AMG-Mercedes, 3 Aston Martin, einige Porsche, Jaguar, Ferrari, ein Rolls-Royce, ein Lambo und diverse tolle Klassiker.

Ach so, ich habe mir am Zeitschriftenstand den Spiegel mit dem falschen Präsidenten gekauft, immerhin gut 10 USD.



Dienstag, 27. Dezember 2011

22. und 23.12.2011 – Capitol Reef National Park

Gegen 10:30 Uhr erreiche ich das Visitorcenter des Nationalparks. Eine sehr charmante Rangerin gibt Tips, was ich machen kann und empfiehlt mir auch unbefestigte Pisten, die ohne Probleme mit Fahrzeugen ohne 4-Wheel-Drive zu machen sind. Also los. Es schneit die ganze Zeit und die Temperaturen sind unter Null.


Im ganzen Park sind vielleicht noch 4 weitere Besucherfahrzeuge. Schon die erste Piste –Capitol Gorge Road - , die ich nehme, bereit mir große Sorgen. Es liegt eine fast geschlossene Eis-/Schneedecke und es geht die ganze Zeit bergab. Da es keine Wendemöglichkeit gibt und ich auf keinen Fall anhalten will, fahre ich also die nächsten 4-5 Meilen diesen Weg bis zum bitteren Ende.


Von dort beginnen zwei Trials, die ich auch beide mache. Der Pioneer Register führt die ganze Zeit durch eine Schlucht, links und rechts ragen die Felsen steil hoch. Der andere Trial namens Golden Throne Trial ist viel interessanter, weil es nach oben geht, die Aussicht besser ist und natürlich auch die Gefahr des Abstürzens, gerade bei diesem Wetter, besteht. Oben angekommen, bin ich auch wirklich erledigt.





Auf beiden Trials sehe und höre ich niemandem. So bin ich erstmal gut 3 Stunden unterwegs und mache mir währenddessen Gedanken, wie ich diesen Weg wieder zurück komme.

Die Regeln lauten:
Auf keinen Fall anhalten und nie zuviel Gas.

Das klappt gerade so, bis mir ein Fahrzeug begegnet. Glücklicherweise ein Ranger im Geländewagen, der die Situation sofort erkennt und trotz der schmalen Stelle sehr weit nach rechts fährt. So komme ich da geradeso wieder raus.

Dann fahre ich noch einen weiteren unbefestigten Weg, die Grand Wash Road, der aber nicht so steil rauf oder runter geht und mache noch einen weiteren Trial zur Hickman Bridge. Wegen der widrigen Wetterbedingungen beschliesse ich, die weiteren Nationalparks auf dieser Route zu canceln und möglichst schnell zurück an den Pazifik zu kommen, der über 700 Meilen entfernt ist. 






Um 15:30 Uhr breche ich auf, um über die 24 Richtung Norden irgendwie den Freeway 70 Richtung Westen zu erreichen.

Bei heftigen Schneefällen und schlechter Sicht kämpfe ich mich stundenlang mit max. 40 Meilen/Stunde mit dieser Heckschleuder durch den Schnee. Die Sehnsucht nach dem warmen Pazifik wächst permanent.



Gegen 18:30 Uhr erreiche ich Richfield, was direkt am Freeway liegt. Eventuell ist das sogar der nördlichste Punkt der gesamten Reise. Die Motelpreise sind niedrig und ich entscheide mich, für 33,95 USD in einem Motel zu übernachten. Den Abend nutze ich, um meine Wäsche zu waschen, was überfällig ist, da ich das letzte T-Shirt anhabe.

Über Nacht muss es extrem kalt gewesen sein, denn alle Wasservorräte im Auto sind Eisblöcke. Über Nacht sind mir fast 20 Liter Wasser tiefgefroren, obwohl ich den Wagen abends mit warmem Innenraum abgestellt habe.

 Am 23.12. breche ich dann Richtung L.A. auf und komme an diesem Tag über die Freeways 70 und 15 bis Las Vegas. Nach Vegas wäre über 150 Meilen keine größere Stadt gekommen und somit auch kein Starbucks. Da ich am 24.12. zuhause anrufen will, bleibe ich in Vegas. So komme ich in den Genuss einer tollen Weihnachtsshow im Fashion-Center und sehe mir Ferraris und Maseratis beim Dealer im Wynn’s an. Übernachtet wird wieder im Parkhaus vom Flamingo, nicht weil ich die 35 USD sparen will, sondern weil mir das Check-In-Prozedere zu lästig ist.

21.12.2011 - Red Canyon und Bryce Canyon National Park

Auf dem Weg vom Zion National Park zum Bryce National Park liegt der Red Canyon sozusagen am Wegesrand. Zu übersehen ist er nicht, das rote Gestein sieht man schon von weitem und die Felsformationen sind einzigartig. Also mehrfach angehalten, ausgestiegen und den Auslöser der Kamera bedient.




Dann folgt ca. 1 Fahrstunde später der Bryce Canyon National Park. Dieser ist fast noch beeindruckender als der Grand Canyon, weil die Farben des Gesteins noch vielfältiger und die Formen noch bizarrer sind. Er ist aber nicht so groß wie der Grand Canyon. Hier liegen gut 30 cm Schnee und kalt ist es auch.











Auf dem Hinweg ist mir schon aufgefallen, dass die beiden Campingplätze, die für mich in Frage kämen, geschlossen sind. Überhaupt ist das meiste auf dem Weg zum Nationalpark geschlossen, wie z.B. Tankstellen, Restaurants, Geschäfte, usw..

Der einzige offene Campground auf dem Gelände des Nationalparks hat keinen Strom. Ich bin ihn trotzdem mal abgefahren, aber auf dem Campground war niemand. Mir wird klar, dass ich heute Hackengass geben muss, denn übernachten kann ich hier nicht, bei ca. -20 Grad Celsius. Also fahre ich die Aussichtspunkte ab, mache wieder viel zu viele Fotos und einen ca. 2,5 Stunden langen Trial von vielleicht 6 Meilen. Start war der Sunrise Point, dann geht es runter in den Canyon, es folgt ein Trial namens Queens Garden im unteren Teil des Canyons, der dann übergeht in einen Teil des Navajo Loop und schließlich geht es wieder steil bergauf mit dem Endpunkt Sunset Point. Dann geht man am oberen Rand des Canyons eine halbe Meile zurück zum Sunrise Point. Wirklich eine schöne Strecke, mit vielen verschiedenen Blickwinkeln und faszinierenden Aussichten. Unterwegs treffe ich eine Gruppe Inder oder Pakistani mit definitv dem falschen Schuhwerk. Die eiern da rum, unglaublich. Gegen 16:30 Uhr verlasse ich den Park und bin nun unentschlossen, wie es weitergehen soll. Rechts geht es noch weiter in die Wildnis und Kälte bis nach ca. 200 km der nächste Nationalpark erreicht wird. Links geht es zurück Richtung Südwesten nach Las Vegas und zum Pazifik. Ich entscheide mich für rechts, was sich ca. 2 Stunden später als Fehler herausstellen soll. Also geht es auf der 12 Richtung Osten, dem sogenannten National Scenic Byway. Und für wahr, die Aussichten sind nicht von schlechten Eltern. Allmählich geht die Sonne unter, was zum einen für ein tolles Licht sorgt, zum anderen aber auch einen Schlafplatz notwendig macht. Aber an der ganzen Strecke hat nicht ein Campingplatz auf. Überall liegt Schnee, nur auf der Strasse nicht und die Dörfer, durch die man fährt, sind wie ausgestorben. Auf den ganzen nächsten 100 km kommen mir vielleicht 20 Fahrzeuge entgegen. Wohnmobile sind überhaupt nicht zu sehen. Aufgrund der Höhe ist weiterhin mit einer sehr kalten Nacht zu rechnen. Im Radio erzählen sie was von 100% Schneesicherheit bis morgen früh um 11:00 Uhr und einem Wintersturm. Die Wolkendecke unterstützt diese Vorhersage eindrucksvoll. So mache ich mich schon damit vertraut, ein Hotel oder Motel aufsuchen zu müssen. Aber auch hier ist nichts los, kaum mal ein Fahrzeug vor den Unterkünften. Mir kommt das alles sehr merkwürdig vor. So fahre ich durch die Orte Tropic, Henrieville und Escalante durch und überall sind die Bürgersteige hochgeklappt. Kurz bevor ich Boulder erreiche, entschliesse ich mich zur Umkehr. Es ist inzwischen stockdunkel, und der Himmel ist wolkenverhangen. Das sieht alles nicht gut aus. Und der Pazifik ist gut und gerne 500 Meilen weiter westlich und ich stelle fest, dass ich mich auch schon nördlich von San Francisco befinde. Kurz nachdem ich wieder durch Escalante bin, biege ich in den Escalante State Park ab. Auch hier alles wie ausgestorben, zudem liegt auf dem Campground auch noch ordentlich Schnee. Die Orientierung fällt im Dunkeln schwer und ich fahre 4 Mal über das Gelände. Ein PKW steht hier noch. Ein Pärchen will scheinbar im Auto übernachten. An vier Plätzen gibt es sogar Strom, nur ist kein Platz vom Schnee geräumt. Ich versuche, mit Anlauf einen Platz zu erreichen, scheitere aber. Stattdessen stecke ich erstmal fest und die nächsten Minuten geht es nur vor und zurück, bis ich wieder auf der Fuhrt bin. Heckantrieb und Sommerreifen und Motor vorne. Dazu Automatik, was für eine geile Kombination auf Schnee. Da geht gar nichts. Eine halbe Stunde später stehe ich dann doch noch auf dem gewünschten Platz. Wie und ob ich hier wieder rauskomme – keine Ahnung. Hauptsache Strom. Der Wind hat inzwischen heftig zugenommen. Das Hauptwaschhaus ist im Winter geschlossen, also keine Dusche und kein Warmwasser. Bezahlen soll man – wie üblich – indem man den passenden Betrag von 20 USD in einen Umschlag legt. Hier gibt es kein Umschläge, stattdessen falle ich bei dem vereisten Grund fast noch auf die Schnauze. Wunderbar! Also verkrümmel ich mich am Ar… der Welt ins Auto und fahre den Rechner hoch. Der Knüller: hier gibt es Internet. Zwar ein sehr schwaches Signal, aber immerhin.    

Donnerstag, 22. Dezember 2011

19. u. 20 .12.2011 Zion National Park

Frühmorgens in Las Vegas gestartet. Unterwegs einmal vom Highway abgefahren, um zu Tanken und Starbucks anzusteuern. Tanken hat in Mesquire geklappt, Starbucks nicht.  Deshalb bin ich in St. George noch mal vom Highway runter. Nach einigem Suchen meine Lieblingskaffee-Kette gefunden und dort die nächsten 2 Stunden den Blog und Picasa auf Stand gebracht, Fotos gesichtet, emails abgerufen und geschrieben und die Wettervorhersagen für die Nationalparks Zion und Bryce studiert.

Dann haben mir die freundlichen Ladys bei Starbucks noch den Weg zum Post-Office beschrieben, den ich als nächstes angesteuert habe. Aufgrund der Schlange und der mindestens einstündigen Wartezeit habe ich darauf verzichtet, zwei Päckchen zu verschicken.

Weiter zum Zion National Park. Der Ort direkt davor heißt Springdale. Dort habe ich dann doch noch ein Postoffice gefunden, die mich beraten haben. UPS in Las Vegas wollte für 2 wirklich kleine und leichte Päckchen jeweils 99 USD haben. Jetzt habe ich etwas reduziert und daraus zwei gepolsterte Briefumschläge gemacht. Insgesamt für alles zusammen 28 USD. Schon ein Unterschied, oder?

Gegen frühen Nachmittag habe ich dann endlich den National Park erreicht und mich beim Visitor-Center schlau gemacht. Dann den Watchman-Campground mit Stromanschluss angesteuert und den guten zweistündigen Watchman-Trial mit schönen Aussichten gemacht.





Durch diesen Canyon verläuft der North Fork Virgin River. Links und rechts des Ufers dann diese Felswände, als hätte jemand mit einer überdimensionalen Flex den Canyon reingeschnitten.



In der Nacht lief der Heizlüfter durch. Am nächsten Morgen war alles, was draußen stand, mit Eis überzogen oder gefroren. Nach einem heißen Kaffee und Haare waschen mit erwärmten Wasser draußen bei Minus-Graden, habe ich dann weitere Trials im Park in Angriff genommen:

  • Riverside-Walk, direkt am Fluss entlang.
  • Weeping Rock Trial, rauf bis zu einem Felsübersprung, von dem das Wasser läuft
  • Kayenta Trial, Upper Emerald Pool Trial, Lower Emerald Pool Trial, Grotto Trial (alle zusammen ergeben einen schönen Rundgang von ca. 5 km Strecke mit schönen Aussichten)
  • Hidden Canyon Trial





Der letzte Trial war mit Abstand der beste. Es geht in Serpentinen steil bergauf. Später wird der Pfad unbefestigt und schmaler. Zum Schluss geht es auf einer Seite des Pfades direkt mehrere 100 Meter senkrecht runter, auf der anderen Seite senkrecht rauf. An besonders kritischen Stellen gibt es eine Kette, an der man sich entlang hangeln kann. Der Weg ist eindeutig nichts für Bedenkenträger oder Menschen mit Höhenangst. Ich fand ihn super.






Nachmittags gegen 15:30 Uhr bin ich zurück am Campground und mache mir was zu essen und räume auf. Als es dunkel wird, kommen noch neue Gäste, die den Platz neben mir nehmen. Die haben fast das gleiche Auto, auch mit dieser Markise. Also sag ich mal Hallo. Es handelt sich um Franzi und Tobi aus Deutschland, wobei Franzi offenbar fast mehr Zeit in den USA denn in Deutschland verbringt. Und ihr Fahrzeug kommt tatsächlich vom gleichen Verleiher und hat lustigerweise auch Schwankungen im Leerlauf.