Donnerstag, 9. Februar 2012

30.01. – 04.02.2012 Fidschi Mainland – Alles Beschiss

Der Flieger am 28.01. abends von Los Angeles zu den Fidschis ist gecancelt. Auf Nachfrage am Schalter angeblich ein mechanischer Defekt am Flieger. Merkwürdigerweise waren noch andere Fluggäste da, die mit einem Flieger vorher zu den Fidschis wollten und deren Flieger auch gecancelt wurde. In der Schlange vor dem Schalter lerne ich Marvin Koeppen, kennen. Am nächsten Tag soll ein anderer Flieger da sein, der zu den Fidschis fliegt. Die Fluggäste werden im Marriott untergebracht, mein Zimmerpreis liegt regulär bei 220 USD. Außerdem gibt es ein Dinner- und ein Breakfastvoucher. So kann man es sich richtig gut gehen lassen, ohne was zahlen zu müssen.

So starten wir am 29.01. gegen 15:00 Uhr mit dem angeblich ausgetauschten Flieger, der dann wegen Überschreitung der Datumsgrenze gegen 22:00 Uhr am 30.01. in Nadi landet. Es regnet. Gegen 23:00 Uhr ist im Smugglers Cove eingecheckt und dann geht es ab ins Bett.


Am Morgen des 31.01.2012 regnet es leider immer noch und so bleibt es die nächsten Tage auch. Es ist zwar warm, mindestens 23 Grad, aber von wenigen trockenen Abschnitten abgesehen, regnet es durchgehend mehr oder weniger heftig. Es stellt sich heraus, dass einige Zyklone wüten und die Ausläufer die Fidschis erreichen. Das Wetter ist so schlecht, dass die Boote zu den Inseln nicht mehr fahren und die kleineren Inseln sogar evakuiert werden.



Ich bringe in Erfahrung, dass am Montag viele Teile unserer Insel überschwemmt waren und der Verkehr vielerorts zusammen gebrochen ist. Viele Touris haben das Land verlassen, zum Teil haben sie sich mit dem Hubschrauber ausfliegen lassen. Genau zu dieser Zeit konnte unser regulärer Flug angeblich wegen eines mechanischen Defekts nicht starten.

Trotz des schlechten Wetters werden weiterhin Bootsfahrten zu den Inseln verkauft, obwohl die Einheimischen wissen, dass die Trips wegen des schlechten Wetters gar nicht stattfinden.

Hier handelt es sich nicht um eine schlechte Informationspolitik, vielmehr werden bewusst Infos zurück gehalten oder sogar falsche verbreitet, um an das Geld der Touris zu kommen.

Nach nur einem Tag im Land habe ich die Schnauze schon gestrichen voll. Für das Wetter kann keiner was, aber die Einheimischen sind fast durchgehend faul und linkisch. Jeder versucht, die Touristen abzuziehen. Das ist Nationalsport Nummer 1.

Weitere Beispiele gefällig:

Ein Friseur schneidet mir für umgerechnet 4,40 Euro die Haare, ich gebe auch noch Tip. Im nächsten Geschäft sagt mir ein Einheimischer, dass der Haarschnitt nicht mehr als die Hälfte hätte kosten dürfen.

In ein anderes Geschäft werde ich eingeladen, das Nationalgetränk Kawa zu trinken, irgendeine Brühe aus gestampften Wurzeln und Wasser. Mir wird versichert, es kostet nichts und es sei reine Gastfreundschaft, die man nicht ablehnen könne. Nach dieser Zeremonie soll ich unbedingt etwas kaufen, was ich aber nicht will. Da ich nichts kaufe, soll ich dann was für das Kawa trinken bezahlen.

Ich versuche, günstig einen Mietwagen anzumieten und gehe mit einer Karte die Hauptstrasse von Nadi entlang. Ich werde von einem Einheimischen angesprochen, der vor seinem Geschäft steht. Ich will nicht mit ihm reden, er lässt sich nicht abschütteln. Also sage ich ihm, dass ich einen Mietwagen haben will. Dabei will er mir nun unbedingt behilflich sein, er kenne den günstigsten Vermieter usw. und ich solle ihm in seinen laden folgen. Ich will lediglich die Adresse, die muss er aber erst herausfinden über die gelben Seiten. Also schleppt er mich doch in seinen Laden, einen Imbiss. Des Alphabets nicht mächtig, fängt ervorne in den gelben Seiten an zu suchen und nicht unter R für Rental Cars. Irgendwann findet er dann unter Mithilfe einer anderen Person im Geschäft doch noch die Anzeige und stellt eine telefonische Verbindung zu der Verleihstation her. Das Auto ist aber alles andere als günstig, so kommt der Deal nicht zustande. Jetzt will er natürlich für seine Hilfe entlohnt werden, so gebe ich ihm Geld für das Telefonat und trinke einen viel zu teuren Kaffee. Zwei Tage später nehme ich noch mal Kontakt zu der Mietwagenfirma auf, um ein Auto für einen Tag zu mieten. Jetzt ist es günstiger, aber ich soll das Auto für 3 Tage mieten. Das will ich nicht.

Und plötzlich gibt es keine Autos mehr, die sind alle ausgebucht.

Diese Geschichten kann ich auch über Taxifahrten, Busfahrten usw. erzählen. Insgesamt wird man nur abgezogen. Ansonsten arbeiten die Menschen auf Fidschi nicht. Das gilt auch für die Mitarbeiter im Hostel. Sie stehen herum und machen nichts. Morgens beim Frühstück gibt es bestimmt 4 Personen, die für den Ablauf zuständig sind. Funktioniert der Toaster nicht, ist das Obst alle, usw., die Mitarbeiter bemerken es, reagieren aber nicht. Sie stehen herum und unterhalten sich. Der Service-Gedanke ist vielen hier völlig fremd. Ich hätte gedacht, gerade im Gastronomiebereich ist das das wichtigste Kriterium.

In Nadi lerne ich in einer Pizzeria Krisztina kennen. Die wohnt zufällig auch im Smugglers Cove. Mit ihr ziehe ich die nächsten beiden Tage durch die 5 bis 7 Sterne Ressorts in der Umgebung.




Man geht einfach durch die Lobby wie selbstverständlich rein, als wäre man Gast und schwimmt dann dort in den Pools und kann sich die ganzen Anlagen mal von innen ansehen. Aufgrund des schlechten Wetters ist überall wenig los, so dass ich immer ein wenig Angst habe, erwischt zu werden. Passiert aber nicht, die Arbeitseinstellung der Fidschis sei dank. Mit Krisztina zusammen trinke ich eine Menge Bier und der Aufenthalt ist nicht mehr so langweilig. Leider reist sie am 03.02. ab. Dafür ist Marvin wieder aufgetaucht, der sein bereits in Hamburg gebuchtes Islandhopping wegen des schlechten Wetters abgebrochen hat.

So hängt man wegen des Wetters im Hostel fest. Alles kostet extra, leider auch das Internet.