Sonntag, 29. Januar 2012

Anmerkungen zum Fahrzeug

Der von mir gemietete Van war ein GMC Safari, Baujahr 2003, bei Fahrtantritt bereits über 172.000 Meilen auf dem Buckel, mit Heckantrieb und Automatikgetriebe. Motorisiert mit einem V6-Zylinder Benzinmotor. Gemietet hatte ich das Fahrzeug bei Lost Campers. Das Fahrzeug trug den Namen „The Lorel“.

Positiv:

  • Insgesamt bin ich gut 10.500 km gefahren und der Wagen hat mich nie im ‚Stich gelassen. Er sprang immer auf Anhieb an und war sehr leise.
  • Der Motor nimmt das schlechteste und somit günstigste Benzin.
  • Er ist sehr unauffällig, niemand ahnt, dass darin jemand schläft. Dazu trägt auch die dunkle Verglasung des Fahrgastraumes bei.
  • Die Instrumentierung mit Volt- und Öldruckanzeige ist vorbildlich.
  • Es gibt viele Ablagemöglichkeiten für Kleinkram.
  • Die Matratze und das Bettzeug waren sehr bequem und haben ein angenehmes Liegen ermöglicht.
  • Funktionaler, einfacher Innenausbau. Der Bettkasten bietet viel Stauraum, ist aber schwer zugänglich und alles rutscht darin hin und her.
  • Das Fahrwerk ist trotz Blattfederung hinten als sehr sicher zu bezeichnen, die Bremsen waren standfest, wobei ich viel mit runterschalten gebremst habe.
  • Kühlbox und Gaskocher sind ebenso an Bord, wie Töpfe und Geschirr. Zwar ein Sammelsurium, aber zweckmäßig.

Negativ:

  • Der Motor ist recht kraftlos, es fehlt an Drehmoment. So wird das Fahrzeug bergauf schnell langsamer, bis er herunterschaltet und dann aber durch das höhere Drehzahlniveau auch lauter wird.
  • Der Kraftstoffverbrauch betrug 13,5 Liter/100 km. In Anbetracht der in den USA sehr langsamen und ruhigen Fahrweise und niedrigen Geschwindigkeiten ein schlechter Wert. Mein VW T4 2,5 TDI hätte hier deutlich unter 9 Liter Diesel verbraucht. Für amerikanische Verhältnisse wohl ein vernünftiger Wert.
  • Es ist ein amerikanisches Fahrzeug. Spaltmaße innen und außen, wilde Verschraubungen (mal Torx, mal Kreuzschlitz, mal 6-Kantkopf – hier wird alles verbastelt schon für die Innenverkleidungen) damit muss man leben. Interessant ist die Karosseriesteifigkeit auf allerdings wirklich schlechten Wegen. Die Vordertüren arbeiten in der Karosserie; meiner Meinung nach, weil die Scharniere unterdimensioniert sind.
  • Vergleichbare Fahrzeuge werden mit ca. 5.000 USD gehandelt. Die Kasko-Versicherung ist sehr teuer und beinhaltet noch nicht mal Glasbruchschäden an der Windschutzscheibe. Hier sollte man abwägen, ob die Versicherung wirklich notwendig ist.
  • Die Schließanlage des Fahrzeugs war eine Katastrophe. Die Zentralverriegelung ging nur zu einem kleinen Teil, besonders ärgerlich an meinem Fahrzeug war, dass immer die Schiebetür entriegelt wurde, sobald der Motor startete. So waren immer Fahrer- und Schiebetür beim Verlassen des Fahrzeugs manuell zu schliessen, was insbesondere bei Fahrten mit vielen Aussichtspunkten nervte.  
  • Wegen fehlender Standheizung und Zweitbatterie nur sehr bedingt für die Wintermonate geeignet. Dadurch, dass es sehr früh dunkel wird, meistens schon vor 17:00 Uhr, ist man auf Licht im Innenraum angewiesen. Um die Starterbatterie nicht zu belasten, operiert man mehr schlecht als recht mit einer Taschenlampe und einer Campingleuchte. Die Standheizung ist für höher gelegene Regionen unabdingbar. Ich hatte Nächte mit unter - 20 Grad Celsius. Die wenigsten Campgrounds haben einen Stromanschluss, so dass ich während meiner gut 2 Monate mit dem Fahrzeug ganze 6 mal den von mir angeschafften Heizlüfter benutzen konnte.
  • Das Fahrzeug ist rein zum Fahren und Schlafen ausgelegt. Da es im Winter früh dunkel und schnell kalt wird, ist ein Aufenthalt im Fahrzeug zum Lesen oder Essen usw. aber notwendig. Dies ist nur auf den Vordersitzen möglich, wobei sich die vorderen Scheiben nicht zuhängen lassen.
  • Vermisst habe ich einen Handfeger, eine Thermoskanne, Geschirrhandtücher und einen vernünftigen Anzünder für den Kocher. Ohne ein warmes Getränk hätte ich so manche Nacht nicht durchgestanden.
  • Es fehlt jegliches Werkzeug an Bord. Bei älteren Autos mit hohen Laufleistungen sollte ein Satz Ring- /Maulschlüssel und wichtigsten Schraubendreher an Bord sein. Irgendwas geht immer kaputt oder lose, gerade bei schlechten Wegstrecken.
  • Es gibt keinen Verbandskasten.

24. – 28.01.2012 Las Vegas und Los Angeles

Alles geht einmal zu Ende, so auch dieser USA-Aufenthalt.

In Las Vegas war ich noch bei einer Artistenshow im Hotel Circus-Circus, in dem ich vom 23.-25.01.genächtigt habe. Hier gab es übrigens ein großartiges Frühstücksbuffet, so dass ich mich jeden Morgen nach dem Mahl kaum bewegen konnte, so vollgestopft war ich.

Dann habe ich noch Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett besucht.






Am 25.01. habe ich mich dann mittags nach L.A. aufgemacht. Dort habe ich abends das Auto gewaschen und mich in irgendeinem Wohngebiet zur Nacht verkrochen. Leider gab es dort zu viele Köter, die die ganze Nacht über die Grundstücke hinweg kommuniziert haben.

Am 26.01. dann noch mal kurz nach Santa Monica und gegen frühen Nachmittag erst im Adventurer Hostel eingecheckt, dann das Auto leer geräumt und anschließend zurück gegeben. Bis zum Abflug dann im Hostel geblieben und den täglichen Shuttle zum Manhattan-Beach genutzt.