Donnerstag, 12. Januar 2012

10.01.2012 – Die Küste hoch bis Monterey

Nach einem Mc Donalds-Frühstück in Atascadero, weil ich dringend wohin musste, fahre ich über die 41 an die Pazifik-Küste zurück. Dort angekommen, hat sich die Landschaft doch erheblich geändert. Statt Sandstränden dominieren nun Steilküste und Felsen. Aber der stille Ozean, mit seinen großen Wellen, ist fazinierend. Die Sicht bis zum Horizont, und da ist nichts außer Wasser und Weite. Man kommt sich ganz klein vor, aber auch frei.



Nun fahre ich auf dem Pazifik-Highway Nr. 1 die Küste nach Norden entlang. Was für eine wunderbare Strecke. Ich halte x-mal und mache immer wieder Fotos, die am Ende fast alle gleich aussehen.


Kurz hinter San Simeon stehen auf ein Mal ganz viele Fahrzeuge auf einem Parkplatz. Da halte ich auch und finde folgendes vor:





So viele See-Elephanten habe ich noch nie gesehen. Alle liegen faul am Strand rum und merkwürdigerweise nur hier.

Dann fangen die Santa Lucia Mountains an und es geht am Wasser entlang rauf und runter. Hier beginnt für einen wie mich das Dilemma. Es ist eine ideale Strecke zum Gas geben, rauf und runter und viele Kurven. Aber dann sieht man ja nichts. Also langsam und gucken und anhalten und gucken und fotografieren und langsam weiter.

Und immer dieses Zucken im rechten Fuß, der eigentlich ganz anders will. Dann taucht ganz plötzlich wieder der Los Padres National Forest auf und viele Hinweisschilder auf Trials, die einen interessanten Eindruck machen. In einer Haarnadelkurve halte ich am Strassenrand, weil dort schon einige Fahrzeuge stehen.  Zwar habe ich keine Karte, packe aber trotzdem meinen kleinen Rucksack und mache mich auf den Weg. Es handelt sich um den Salmon Creek Trial. Unterwegs treffe ich einige andere Wanderer, die mir von einem Mountain-Lion berichten, der am Campground gesichtet wurde. Also hin da; unterwegs mache ich mir einen Wanderstab, den ich Mountain-Lion-Defense-Stock nenne. Nach ca. 1 Stunde erreiche ich den sogenannten Campground, der aus zwei Feuerstellen und einer kleinen Freifläche für Zelte an einem Bach besteht. Niemand hier, auch kein Berglöwe. Ich halte mich da ca. 1 Stunde auf, aber es taucht niemand auf.


Dann mache ich mich auf den Rückweg zum Auto. Insgesamt bin ich mal wieder 3,5 Stunden unterwegs gewesen.

Weiter geht es auf diesem tollen Highway nach Norden. Unterwegs raste ich noch mal.


Dann geht es weiter, es folgt ein Sonnenuntergang über dem Pazifik und ich halte noch am Julia Pfeiffer-Burns State Park.




Es folgt der Ort Big Sur, der 26 Meilen südlich von Monterey liegt. In einem Motel frage ich eine Übernachtung an, aber die wollen 85 USD plus Tax haben. Ich verzichte dankend und fahre lieber die paar Meilen im Dunkeln nach Monterey, wo ich für 40 USD plus Tax, also 48 USD, unterkomme. Die erste warme Dusche nach 9 Tagen folgt. Einfach klasse.


Dienstag, 10. Januar 2012

09.01.2012 – Carrizo Plain National Monument

Über die 33 Richtung Norden noch mal durch den Los Padres National Park mit weiteren tollen Aussichten und einer tollen Strecke mit vielen Kurven und rauf und runter.



Bei diesem Angebot mutiere ich mehr und mehr zum Heizer, immer wenn ich das Fahrzeug abstelle, riecht es doch sehr nach Bremsbelag, trotz vielfachem Runterschalten bei Bergabfahrten. Lustigerweise gibt es auch hier nur die übliche Geschwindigkeitsbegrenzung für Highways von 55 Meilen per Hour (MPH), ansonsten nur Empfehlungen. Ich übertrete also nicht die vorgeschriebene Geschwindigkeit, die man hier aber wohl nur mit einem Sportwagen a la Lotus erreichen kann. Die 33 endet irgendwann an der 166. Ich entscheide mich, rechts rum zu fahren und nach einiger Zeit links in den Carrizo Plain National Monument reinzufahren und diesen auf der Soda Lake Road von Südost nach Nordwest zu durchqueren. Die San Andreas-Spalte verläuft parallel zur Straße.

Der ganze Park ist eine einzige Einöde, kein Baum oder Strauch soweit das Auge reicht. Nichts als zwei ausgetrocknete, weiße Seen. Auf eine Wanderung verzichte ich daher. Stattdessen mutiert die anfangs asphaltierte Straße nach einigen Kilometern zu einer Schotterpiste mit zum Teil widerlicher Wellenform, so dass ich den Eindruck gewinne, dass mein Mobil gleich komplett auseinander fällt. Ich teste verschiedene Geschwindigkeiten und letztendlich stelle ich fest, dass ich auf keinen Fall weniger als 30 MPH fahren darf. Umso heftiger die Wellenform, umso höher die Geschwindigkeit. Unterwegs stelle ich mir vor, dass ich hier jetzt eine Reifenpanne habe. Glücklicherweise passiert das nicht.







An alle eventuellen Nachahmer:
Schenkt euch diesen Park und diese Strecke. Es gibt kaum was zu sehen und die Strecke ist übel und dauert lange.

Auf der anderen Seite komme ich auf dem Highway 58 wieder raus und fahre dann links Richtung Santa Margarita nach Westen. Irgendwann geht links die 229 Richtung Creston ab. Eine wirklich tolle Strasse. Es geht keine 10 Meter gerade aus, die ganze Zeit fährt man rauf und runter Slalom. Dabei kippt der Fahrbahnbelag auch noch immer nach links oder rechts, einfach super. Und links und rechts der Strasse Bäume.

Dann fahre ich links auf die 41 und lande letztendlich in Atascadero.   

08.01.2012 – Santa Barbara und Solvang

Während des Frühstücks am Strand von Carpinteria den Reiseführer und die Straßenkarte studiert und den Schlachtplan ausgearbeitet. Es geht erst auf den Freeway 101 nach Santa Barbara. Es gibt eine hervorragende Ausschilderung zum Visitor-Center. Nach der erfolgreichen Suche eines kostenlosen Parkplatzes latsche ich erst an der Promenade entlang, auf den Pier und dann in die Stadt. Viele tolle Geschäfte, die ich mir alle nicht leisten kann, wechseln sich ab mit ebenso vielen Homeless-People. Von einem Turm aus mache ich noch ein paar Fotos. Die ganze Stadt ist nach einem Erdbeben im spanischen Kolonialstil wieder aufgebaut worden. Wirklich chic. Anschließend gehe ich noch zum Yachthafen am anderen Ende und sehe mir die Boote an.





Heute sind hervorragende Segelbedingungen, es weht eine Brise von ca. 3 Bft.. Da bekomme ich sofort Lust, irgendwo anzuheuern. Leider kommt man nicht auf die Stege, die sind alle verschlossen. So wird es leider nichts mit einer Kontaktaufnahme. Nach mehr als 4 Stunden Santa Barbara setze ich mich wieder ins Auto und fahre weiter Richtung Westen, allerdings am Wasser den Cliff Drive die 225 entlang und nicht auf dem Freeway. Und es wird immer grüner. Dicht an dich stehen die Palmen. Dann fährt man unter einem Torbogen durch, auf dem Hope-Ranch steht und dann geht es erst richtig los. Grundstückszufahrten, prunkvoller geht es nicht mehr. Die meisten Villen, oder soll ich sagen Schlösser, stehen in Parkanlagen. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. So geht es kilometerlang, ein Anwesen schöner als das andere.

Irgendwann lande ich wieder auf dem Freeway 101 und fahre den Pazifik Richtung Westen entlang, bis nach Gaviota.

Da werfe ich noch einen letzten Blick auf den Pazifik und dann geht es ins Landesinnere. Ich nehme die 246 und fahre nach Solvang. Der Ort ist ganz im dänischen Stil gehalten und jeder 5. Laden ist eine dänische Bäckerei. Und die Backwaren mit Apfel und Marzipan schmecken genauso gut wie in Dänemark, sind nur leider doppelt so teuer.  Hier trödel ich herum und schaue mir Solvang an. Es gibt sogar eine Rabo-Bank und einige Häuser haben Störche (aus Holz) auf dem Dach.




Weiter geht es auf der 246 und dann auf der 154 zum Lake Cachuma.


Ich fahre noch einen Aussichtspunkt auf den See an und dann suche ich einen Campground auf. Und wie fast immer, kein Strom und keine Duschen. Dafür soll ich 19 USD zahlen. Das sehe ich doch gar nicht ein und fahre auf der 154 und 192 zurück nach Carpinteria. Dort suche ich mir nach einem Starbucks-Aufenthalt wieder eine ruhige Straße, wo ich mich zwischen parkenden Autos verstecke. Dieser ort ist auch eine gute Ausgangsbasis für den nächsten Törn.

Sonntag, 8. Januar 2012

07.01.2012 – Los Padres National Forest

Gleich am Morgen bin ich zum Visitor-Center und habe mich informiert und mir eine Karte besorgt. Dann weiter in den Park gefahren, in Serpentinen immer schön bergauf bis über 4.000 Fuß. Viele Motorradfahrer sind unterwegs, die ich natürlich bereitwillig vorbei lasse, ich will ja kein Spielverderber sein.

Ich mache den kürzesten Trial von allen, den Howard Creek Trail. Der ist 2,8 Meilen lang, eine Strecke wohlgemerkt. Es ist schön warm und natürlich wieder nichts los. Der Weg ist sehr schmal und an einigen Stellen schon fast zugewachsen. Vielleicht waren kurze Hosen doch nicht richtig, aber so ist es nun mal. Es ergeben sich schöne Aussichten auf einen Teich weiter unten, der leider zu einer Ranch gehört und somit privat ist. Oben angekommen mache ich ein paar Fotos – auch mit Selbstauslöser – und gehe dann noch ein wenig weiter. Gedacht war bis zur Spitze des Hügels, aber dort angekommen gibt es eine neue Spitze und auch dort angekommen einen noch höheren Punkt. So gebe ich auf und mache mich auf den Rückweg.






Nach knapp 4 Stunden erreiche ich das Auto wieder. Leider haben auch die Campgrounds in diesem Park keine Duschen. So entschliesse ich mich, zurück an den Pazifik zu fahren, um dort – mal wieder – kalt zu duschen.

Unterwegs komme ich an dem Highway 150 noch am Lake Casitas vorbei. Sehr schön gelegen, aber ohne die Zahlung von Eintritt nicht zu erreichen.

Gegen 17:00 Uhr erreiche ich dann den Ort Carpinteria. Wirklich schön hier, tolle Wellen, feinster Sandstrand und natürlich Außenduschen. Es gibt auch einen State Park. Dort kosten Parken 10 USD und der Campingplatz 35 USD. Es wird also wieder wild gestanden. Irgendwie haben die bei der Preisgestaltung jedes Maß verloren.

02.01. bis 06.01.2012 - Dies und Das

02.01.2012 – Wirksame Einflussnahme    

Es sah so aus, als sollte es wieder ein Gammeltag für mich werden. Morgens saß ich erstmal knapp 2 Stunden in Hollywood bei Starbucks und habe emails gelesen, den Blog gemacht und Fotos beschriftet. U.a. hat mein Kumpel Andree berichtet, dass er wieder auf dem Laufband war. Dann bin ich nach Santa Monica an den Strand gefahren. Dort habe ich die Leute beobachtet. Alles treibt Sport; entweder wird Rad gefahren oder gelaufen oder stundenlang Treppen rauf und runter marschiert. Und ich sitze faul in der Sonne rum.

Dann ist es aber doch passiert. Nach mehr als 6 Wochen habe ich erst eruiert, wo die Außendusche am Strand ist und dann habe ich mich in die Laufsachen geworfen und bin in Santa Monica und Venice Beach an der Küste entlang gelaufen. Gut 1,5 Stunden, wobei ich in Venice eine Pause von 20 Minuten eingelegt habe, um Straßenartisten bei ihrer Vorführung zuzusehen. Hinterher gab es dann die erwartete kalte Dusche am Strand. Jetzt habe ich lauter nasse Laufklamotten im Auto.

03 und 04.01.2012 – Am Strand von Santa Monica gegammelt

Eigentlich sagt die Überschrift schon alles. Ich habe wirklich nichts gemacht. Im Park gesessen und den Spiegel gelesen, am Strand gelegen, durch die Fußgängerzone von Santa Monica geschlendert und wieder kalt geduscht.



Dann habe ich noch Patrizia getroffen, die nicht den Treffpunkt gefunden hat, an dem sie mit ihrem Mann verabredet ist. Bei Starbucks habe ich denn Tony Morris kennnengelernt, Journalist im Ruhestand, der dafür kämpft, dass ein Flugzeug zur Brandbekämpfung angeschafft und in Kalifornien stationiert wird.  Hier seine Website: www.wildfireresearch.org .  Die gemachten Fotos im Ordner Santa Monica eingestellt – vermutlich alles Wiederholungen.

05.01.2012 – Hiking in Topanga

Morgens um 10:00 Uhr erst bei Tony vorbeigefahren, der in Topanga wohnt. Gegen 12:00 Uhr dann in der Nähe des Topanga State Park zu einer mehrstündigen Wanderung aufgebrochen. Es war windstill und die Sonne brannte vom Himmel herunter. Das war sozusagen das andere extrem, gegenüber der Kälteschlacht in den Nationalparks bisher. Aber es ergaben sich tolle Aussichten auf Los Angeles und den Pazifik.



Nach der Tour dann nach Malibu gefahren, am Strand geduscht und Tatort bei Starbucks geguckt.

Die während des Trials gemachten Fotos im Ordner Topanga eingestellt.

06.01.2012 – Langsam Richtung Norden

In Malibu im Malibu Bluffs Park gefrühstückt. Dann auf dem Highway Nr. 1 Richtung Nordwest gefahren. Weit bin ich nicht gekommen. Bereits   am Point Dume State Park habe ich mich bis ca. 15:00 Uhr wieder an den Strand gepackt. Heute ist sogar mal etwas Wind, ca. 3-4 Bft.. Sonst ist höchstens eine Windstärke. Und es gibt große Wellen. Die Wellenreiter kommen nicht richtig klar, dafür hat einer mit seinem Jetski Spaß.



Gegen 15:00 Uhr mache ich mich dann wieder auf und fahre über den Pacific Coast Highway und dann über die 33 Richtung Norden bis Mira Monte. Hier lande ich wieder bei Starbucks und versuche meinen Laptop auf Vordermann zu bringen. Der zickt immer mehr rum und es lassen sich die automatischen Windows-Updates nicht mehr aufspielen. Seit fast 2 Wochen spielt er auch immer wieder die gleichen Updates auf, was jedes Mal ca. 20 Minuten dauert. Der Virencheck hat nichts ergeben, aber irgendeine Datei soll beschädigt sein. Das nächste mal eine Apple? Diese Kiste nervt!