Mittwoch, 7. Dezember 2011

06.12.2011 Lake Pleasant Regional Park

Hier bin ich am 05.12. angekommen. Der Park ist wie ausgestorben, aber ausgelegt für tausende Besucher. Ich nehme an, im Sommer ist hier die Hölle los. Bei dem Gewässer handelt es sich um einen Stausee, auf dem auch Sportboote fahren.

Nach einigem hin und her habe ich einen tollen Stellplatz erhalten. Der nächste Nachbar ist mindestens 500 Meter entfernt, dass Waschhaus habe ich ganz für mich alleine. Es ist zwar unbeheizt, aber die Dusche ist schön warm. Das muss sie auch, denn leider ist es hier, besonders nachts, eiskalt. Der Wetterbericht hatte aber auch sehr kaltes Wetter angekündigt. Insgesamt ist es seit Tagen etwa 10 Grad zu kalt für diese Gegend, was mir allmählich zu schaffen macht. Habe das erste Mal im Auto trotz warmer Bettdecke gefroren, so dass meine Erkältung auch gleich wieder angetanzt ist. Der Park selbst lebt von seinem Badesee. Es gibt einen Trial, den ich gemacht habe und ein paar schöne Aussichtspunkte.





02.12. – 05.12.2011 Phoenix, Scottsdale, Mesa

Alle 3 Städte gehen ineinander über, alle haben jeweils einen Visitorcenter. Hier bin ich nur hergefahren, weil die Wetterprognose für die Berge zu schlecht ist.

Wie üblich verfahre ich mich in Phoenix und es dauert eine Zeit, bis ich das Zentrum gefunden habe. Alles ist sehr großflächig angelegt, Platz haben die Amis schließlich. Prinzipiell sieht die Downtown von Phoenix auch nicht anders aus, als bei anderen großen Städten. Das Visitorcenter habe ich nicht gefunden, miserable Ausschilderung. Insgesamt sind wenig parkende Autos zu sehen und auch kaum Parkplätze. Die Autos verschwinden größtenteils in Garagen und Parkhäusern. Da ich nicht weiß, was man hier eigentlich machen kann, fahre ich weiter nach Scottsdale. Hier finde ich das Visitorcenter und auch eine excellente Beratung. Vor mir ist eine bildhübsche Polin in der Beratung. Leider ist Sie mit ihrem Ehemann unterwegs, der nebenan im Sessel hockt und sich nicht sonderlich für die Möglichkeiten interessiert, die Scottsdale zu bieten hat.

Ich zumindest suche als erstes nach dem Besuch das Scottsdale Fashion Square auf, auch weil es dort einen Starbucks geben soll. Den Starbucks finde ich erst nach ca. 1,5 Stunden, die Shopping-Mall ist riesig, x-mal größer als z.B. die Europapassage in Hamburg. In diesem Center kann man sich locker verlaufen, was ich auch tue. Und alles pickfeine Läden, die sich einer wie ich gar nicht leisten kann. Aber toll. Hier verbringe ich den Rest des Abends, esse eine Kleinigkeit und surfe im Internet bei Starbucks. Gleich angrenzend liegt Scottsdale Waterfront, eine künstliche Wasserstrasse mit edlen Restaurants. Alles richtig schick und nachts toll beleuchtet.  Da die günstigsten Hotels bei 69 USD anfangen, schlafe ich im Auto. Leider entpuppt sich die gegen 22:00 Uhr so ruhige Straße als alles andere als ruhig. Irgendwo in der Nähe muss es eine Disco geben, denn Ruhe kehrt erst gegen 3:30 Uhr morgens ein.

Am nächsten Tag mache ich die Historical-Tour in Scottsdale. Anhand einer Karte läuft man bestimmte Punkte an, wo vor über 100 Jahren mit dieser Stadt alles begann. Wirklich gut gemacht, viele der ersten Gebäude gibt es noch. Anscjießend fahre ich nach Mesa und finde dort nach ewigem Suchen das Visitorcenter, was allerdings geschlossen ist. Da mir nach einer Dusche ist, will ich die nächste Nacht im Youth-Hostel in Phoenix verbringen. Auch diese Herberge ist aber absolut nicht zu finden. Insgesamt bin ich fast 80 Meilen im Endeffekt sinnlos durch die Gegend gefahren. Letztendlich will ich noch das MIM in Scottsdale aufsuchen. Unterwegs stelle ich aber fest, das für diese Museum einfach zu wenig Zeit bleibt.



Also suche ich noch den nächsten Starbucks auf und suche mir dann eine ruhige Straße in einem besseren Wohngebiet, um dort zu übernachten.

Am nächsten Morgen wieder zu Starbucks und erstmal Kontakt mit der Familie in der Heimat aufnehmen. Die haben sich nämlich zum Gänseessen getroffen und ich hatte versprochen, mich zu melden. Leider ist die Verbindung nicht so toll, so dass ein ordentlicher Austausch nicht zustande kommt. Anschließend fahre ich ins MIM. In diesem Museum verbringe ich tatsächlich 6 Stunden. MIM steht für Musical Instrument Museum, was nicht gerade mein Gebiet ist. Aber was die hier aufgezogen haben, ist einmalig. Ein absolutes Muss für den, der hierher kommt. Alles nagelneu, eine Vielzahl von Instrumenten und sogar jemand, der Life auf der Orgel spielt, was wohl nur zweimal im Jahr vorkommt.

Weiter Infos unter www.theMIM.org  .

Der Tag endet in einer Shopping-Mall, weil ich mit dem Gedanken spiele, mir eine Kodak-PlaySport Kamera zuzulegen. Dies scheitert aber letztendlich an der fehlenden deutschen Bedienungsanleitung und den unklaren Garantiebedingungen. Zum Schluss schaufel ich mir noch eine ¾ Pizza rein und übernachte diesmal im Gewerbegebiet in der Nähe des Flughafens.

Der nächste Tag in Scottsdale beginnt wie immer bei Starbucks. Dort gibt es nicht nur guten Kaffee und den freien Internetzugang, sondern auch anständige Restrooms für die Morgentoilette. Anschließend fahre ich zum Penzke Racing Museum und sehe mir dort lauter Rennwagen an, www.penskeracingmuseum.com . Der Eintritt ist frei, das Museum liegt inmitten zahlreicher Autohäuser der Marken BMW/Mini, Audi, VW, Bentley, Maserati, Lamborghini, usw.. Leider alles Neuwagen oder erst mit wenigen Meilen auf der Uhr. Aber es gibt trotzdem einiges zu gucken. Einen Honda NSX mit 56.000 Meilen für ca. 39.000 USD nehme ich etwas genauer unter die Lupe, verwerfe den Export nach Germany dann aber wieder. Mittags gehe ich erstmal lecker essen und mache mich dann auf nach Norden zum Lake Pleasant Regional Park. Dieser ist wegen des Kälteeinbruchs nicht gerade überlaufen und ich kann mir einen schönen Stellplatz aussuchen. 


30.11. - 01.12.2011 JoshuaTree National Park

Da die Erkältung zwar besser geworden ist, sich aber zum Vortag hin unverändert zeigt, will ich weiter. Ich habe einfach die Schnauze voll vom Hotelzimmer und Inhalieren.

Über Desert Hot Springs fahre ich auf der 62 zum Joshua Tree Visitor Center. Vor der Tür parkt ein vollintegriertes WOMO mit holländischem Kennzeichen. Ob das Ding wohl über Touinsure versichert ist?

Nach einer Beratung im Center und dem Kauf des Annual Passes, mit dem ich ein Jahr lang in jeden Nationalpark komme, geht es wieder bergauf in diesen Park. Das Wetter ist herrlich und der Park phänomenal. So weit das Auge reicht Kakteen und immer wieder Felsformationen, wo man unweigerlich den Eindruck bekommt, die Steine haben die für die Touris so aufgestellt. Einfach irre. Ich mache diverse kurze Trials, die mir vorher empfohlen worden sind und bin begeistert. Unterwegs sehe ich noch ein WOMO auf Unimog-Basis mit deutschem Kennzeichen ES.  Nah Heidi, hast Du den versichert?

Übernachtet wird auf dem Ryan-Campground, ziemlich weit oben im Park. Das rächt sich, denn über Nacht schlägt das Wetter rapide um. Die Temperaturen gehen um ca. 20 Grad in den Keller und es bläst mit mindestens 8 Bft. ein eisiger Nordwind mit ein wenig Schneegegrissel. Schutz sucht man hier oben vergeblich und auf Kaffee kochen draußen bei diesen Bedingungen habe ich keine Lust. Selbst die morgendliche Katzenwäsche könnte unangenehmer nicht sein. Ohne Frühstück und mit voll aufgedrehter Heizung fahre ich zuerst zum Keys View, einem Aussichtspunkt, von dem ich fast runtergeweht worden wäre. Gegen Mittag bessert sich das Wetter ein wenig und ich mache noch einige kurze Trials zu den Sehenswürdigkeiten. Unterwegs kommt mir noch ein Concorde-WOMO aus GF entgegen.







Anschließend verlasse ich den Park und fahre von Twentynine Palms auf der 62 nach Osten. Diese Straße ist so, wie ich mir Amerika vorgestellt habe. Es geht nur geradeaus und das etliche Meilen. Manchmal sehe ich 20 Minuten lang kein anderes Fahrzeug. Das kann ganz schön lang und weilig werden und ich muss aufpassen, dass ich nicht einnicke. Gegen15:00  überquere ich den Colorado und bin jetzt in Parker, Arzona. Dort tanke ich und fahre dann Richtung Norden. Kurz darauf steuere ich den La Paz County Park an, die 15 USD für die Übernachtung haben wollen. Der Stellplatz ist eine Zumutung, die Dusche ein Dreckloch und das Wasser gerademal lauwarm. Aber der Campingplatz liegt direkt am Colorado.



Mein Auto ist nicht so optimal bei diesen Verhältnissen. Nicht die fehlende Standheizung ist das Problem, sondern die Tatsache, dass es keine Zweitbatterie gibt und man sich innen nur auf den Vordersitzen oder hinten auf der Liegefläche aufhalten kann. Einen Tisch innen gibt es nicht, ebenso keinen Platz zum Kochen oder Abwaschen. Das ist gerade bei schlechtem Wetter und der früh einsetzenden Dunkelheit von großem Nachteil.